CoverBewertung 8 von 10

Im Bereich Horror gibt es vermutlich nur eine Handvoll wirklich guter Comics, bei denen die Geschichte sowohl packenden als auch spannend ist. Ein Reihe die es dabei sicher immer wieder unter die Top 10 schafft ist “The Walking Dead”. Eine Geschichte die für mich immer noch Ihren ganz persönlichen Reiz hat, derer ich im Moment nur etwas überdrüssig geworden bin. Was nicht heißt ich lese sie nicht weiter, aber ich habe mir damit im Moment eine kleine Auszeit genommen und sammle erst einmal.

Da kommt nun Outcast von Robert Kirkman gerade recht, versprüht dieses Buch doch gleich von der ersten Seite an die gleiche Faszination wir “The Walking Dead” nur fühlt es sich frischer und unverbrauchter an. Gut die Idee ist nicht ganz neu, schwingt die Idee des Filmes “Der Exorzist” immer etwas mit, wozu Kirkman aber auch steht und doch ist es eben nicht nur ein neuer Aufguss, sondern eine ganz neue und eigene Welt.

Das ist auch die Stärke bei den Geschichten von Kirkman, er erschafft ein Szenario, dass auf den ersten Blick ziemlich alltäglich und dadurch umso glaubhafter wirkt und lotet dann die Abgründe immer weiter aus und lässt den Schecken ganz subtil auf den Leser wirken. Besonders stark ist er immer dann, wenn er dabei viel der Phantasie des Lesers überlässt und ihm dann ganz überraschend eine Gänsehaut verpasst.

Hier ist es die Geschichte von Kyle Barnes der sich von der Welt distanziert und sich selbst seinem eigenen Elend überlässt und in selbstmittleid zerfließt. Das alles hat einen Grund, der Tief in der Kindheit verwurzelt ist und auch ein Grund am Scheitern seiner Ehe ist. Barnes verfolgen Dämonen und zwar die der wahrhaft teuflischen Sorte. Trotz aller persönlichen Verzweiflung und Aufgabe kann er sich diesen jedoch stellen, aber nur wenn er es will und dies tut er in diesem Buch, wobei man immer mehr Details über ihn und die Dämonen erfährt.

Grafisch umgesetzt wird das Ganze von Paul Azaceta, der einen wahrhaft düsteres und beklemmendes Szenario zeichnet. Seine Outlinies sind stellenweise sehr breit und die Ausführung reicht von eher grob, zu scheinbar fotorealistisch. Er liefert ein Bild einer eher biederen Kleinstadt, einem Nest in dem jeder jeden kennt und in der die Zeit scheinbar stillsteht. Düster und beklemmend ist dieser Ort, was die lauernde Gefahr nur noch verstärkt.

Was das Artwork allein noch nicht vermag gelingt Elizabeth Breitweiser dann mit ihren Farben. Sie zeichnet ein stimmungsvolles Bild, wobei sie oft zwar einfach koloriert Flächen verwendet, aber in der Farbwahl mit den Emotion des Leser auf ganz subtile Weise spielt. Diese Bilder haben die gleich Faszination wie ein feuriger Sonnenuntergang, dem man sich nur schwer entziehen kann oder die düster Atmosphäre eines Raumes, der einem ein Schauer über den Rücken jagt und man nicht recht einordnen kann warum. Sie spielt mit diesen Urinstinkten der Menschen und die sind, ob der Leser es nun will oder nicht, selten steuerbar.

Beide Künstler sind ein wirklich kongeniales Duo, die Kirkmans Vision punktgenau in Szene gesetzt haben. Dieses Buch macht wahrhaft Lust auf mehr.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “OUTCAST 1: Im Reich der Finsternis”.

OUTCAST 1: Im Reich der Finsternis
Autor: Robert Kirkman
Illustrator: Paul Azaceta
Kolorierung: Elizabeth Breitweiser
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten,farbig
Preis: 22,00 EUR
Verlag: Cross Cult

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3 Comments

  1. Tolles Buch, kann ich auch nur empfehlen, habe es gestern zu Ende gelesen. Manchmal kommen die Orts- bzw Zeitsprünge zwar etwas überraschend – wie ich finde, aber man gewöhnt sich an die Erzählweise. Spannend ist es allemal und auch das Artwork passt hervorragend zu der Story. DANKE für den Tipp.

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