CoverBewertung 8 von 10

Bei dem Titel des Buches denkt man ja sofort an den “Lazarus”, der aus der Bibel, aus dem Reich der Toten von keinem geringeren als Jesus zurückgeholt. Wer aber Greg Rucka kennt wird sich schnell denken, dass er wohl sicher kein religiöses Thema aufgreift, um klerikale Ansätze zu verfolgen, steht er doch eher für das Genre Thriller, Agenten-Drama und alles was damit einhergeht, jeweils auf hohem Niveau erzählt. Und doch greift er die Idee des Lazarus, der Unsterblichkeit. Seine Hauptfigur Forever, kurz Eve, die zum paradiesischen 1% der Oberschicht gehört ist beinah unsterblich, verfügt über Selbstheilungskräfte und ist der Beschützer ihre Familie, des Clans der Carlyles. Die Carlyles haben ein großes Stück der Welt unter ihrer Kontrolle, alle anderen sind nur Knechte und Abschaum. Eine Dystopie, in der sich ein Kastenwesen entwickelt hat, in der es nur eine Handvoll Gewinner gibt. In den ersten vier Heften der Serie, zu finden in diesem Buch, erzählt Rucka im schnellen, actionreichen Tempo, die Regel dieser Welt und welche Personen diese dominiert. Das aber auch die besser Privilegierten, die die im Paradies leben, nicht glücklich sind und sich auch hier wilde Ränkespiel anbahnen, versteht sich fast von selbst. Eine spannende Konstellation, wenn man sehr, sehr reich und dazu noch beinah unsterblich ist. Welche Rolle Moral und Gewissen dabei spielen, ist nur ein Aspekt der Geschichte.
Das Artwork von Michael Lark ist düster, doch sehr dynamisch, erinnert mit den dunklen Tönen und vielen schwarzen Flächen vielleicht etwas an Illustrationen der Art “The Walking Dead” und sind doch, gerade im Hinblick auf das Minenspiel fast ausdruckstärker. Gerad die auch die Farben von Santi Arcas, geben den ganzen ein gefühlvolle, emotionale Komponente. Viel dieser Geschichte wird durch Bilder erzählt, Rucka verzichtet dann ganz auf Text oder setzt ihn sparsam ein und trotzdem hat man zu keiner Zeit das Gefühl, dem Buch würde etwas fehlen.
Die Hauptfigur Eve ist eine Mischung aus Michonne ( The Walking Dead) und dem Highlander, gleichzeitig spürt man bei ihr, dass sie, mit fortlaufender Handlung, immer reflektierter wird, was für die vermeintliche Familie selbst, keine guten Aussichten sind. Auf der anderen Seite hat diese “Kampfmaschine” auch eine weiche Seite, die im Umfeld der rivalisierenden Familien, an die verfeindeten Familien Montague und Capulet, aus Romeo und Julia, erinnern, was dem ganzen eine zusätzlich Spannung verleiht.
Im Bonusteil dieses Buches sind gibt es ein Galerie von Lark, sowie, etwas vorgreifend die Cover-Entstehung zu Heft 11 von Owen Freeman, sowie einen Einblick in das Interface Design des Heftes von Eric Trautmann. Sowie einem lesenswerten Vorwort von Warren Ellis.
All das rundet den guten Eindruck ab, macht Lust auf mehr und mehr wird kommen, sind doch zur Veröffentlichung dieses Buch bereits 21 Hefte erschienen und Band 2 in Vorbereitung.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “Lazarus: Band 1. Die Macht der Familien”.

Lazarus: Band 1. Die Macht der Familien
Autor: Greg Rucka
Zeichner: Michael Lark
Hardcover: 120 Seiten, farbig
Preis: 19,80 EUR
Verlag: Splitter

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Lazarus

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