Im ersten Band von Deae ex machina „Jagd auf den Blauen Jaguar“ zeigt Erik wieder sein ganzen können als Autor und Zeichner. Er zeichnet und erzählt eine unheimlich komplexe Geschichte, in der Realität und Fiktion verschmelzen und so auch eine äußerst spannende und packend Geschichte bilden.
Am Artwork selbst gibt es nichts auszusetzen, es ist erstaunlich wir Erik auf ein Blatt Papier, in einem Panel, Tiefe und Dynamik erzeugen kann, die ihres gleichen sucht. Allein durch die Bewegung der Augen über die einzelne Seiten, erwachen die Figuren zum Leben und man hat das Gefühl mitten in der Handlung zu stehen. Die Linien sind klar, bieten jedoch ein abwechslungsreiches und künstlerisch wertvolles Gesamtbild.
Die Kolorierung ist eher unauffällig, in blassen Tönen kommt sie daher, unterstreichen aber die kraftvollen und ausdruckstarken Tuschzeichnungen. Die Charaktere wirken glaubhaft und sind vielseitig ausgestaltet. Allein durch das Artwork hebt sich dieser Comic von der breiten Masse und dem üblichen Mainstream deutlich ab.
Die Handlung selbst ist sehr komplex, was gut und gleichzeitig ein kleiner Nachteil ist, muss man sich doch länger in die Geschichte einlesen und finden. Doch wenn man einmal Blut geleckt hat, ist es eben diese Mischung aus realen Fakten und Fiktion, die diese Geschichte so packend machen und einen extrem hohen wiederlese Wert bietet, ist es doch unmöglich alle Einzelheiten bei ersten Lesen zu erfassen, da der Autor viele kleine Hinweise einbaut, die erst durch die spätere Handlung einen Sinn ergeben und so gerade zum mehrfachen lesen einladen.
Verschiedene Mythologien und Epochen werden zu einer virtuosen Handlung gesponnen, die am Anfang etwas erschlägt, aber in der eine strikte Linie, ein Plan ersichtlich ist. Unter einer Vielzahl der Panel, findet man am unteren Rand der Seite, die eine oder andere geschichtliche Erklärung / Erläuterung zur Handlung selbst, die, in meinen Augen, hier und da zwar von der Handlung ablenkt, aber der interessierten Leserschaft einigen Mehrwert bietet.
Am Ende ist es ein packendes Buch, dass nur durch sein Komplexität und Tiefe zu Beginn etwas sperrig daherkommt, aber gibt man diesem Buch etwas Zeit wird man mit einem kleinen Meisterwerk belohnt, dass direkt danach Schreit, sich unmittelbar den zweiten Band zu kaufen. Bilden doch Band 1 & 2 eine Einheit und sind wiederrum auch nur der erste Akt, einer auf drei Akte angelegten Geschichte. Es ist gerade diese wohl überlegte Handlung, die vielen Charaktere und das spannende Grundsetting, das diesen Comic zu reizvoll machen. Sollte man diesen Band mit wenigen Worten beschreiben, tut man sich schwer, ist es doch eine historische, mysteriöse kriminal Geschichte mit durchaus lustigen Momenten.
Deae ex machina ist ein wundervolles Bespiel dafür, welche Perlen es unter den deutschen Comicautor und Comiczeichnern geben kann.
Viel Spaß beim Hören und Lesen.
Deae ex machina: Jagd auf den Blauen Jaguar
Autor & Zeichner: Frank Erik Weißmüller
Hardcover: 80 Seiten, farbig
Preis: 20,00 EUR
Verlag: EPSiLON Verlag
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