CoverBewertung 9 von 10

Mit dem zweiten Band von Lazarus stellt Greg Rucka einmal mehr unterbeweis, was für ein begnadender Geschichtenerzähler er ist. Er erfüllt die in Band 1 geschürten Erwartungen, übertrifft sie sogar, da er, was die Geschichte angeht, in die Breite geht. Während wir im ersten Band den alles bestimmenden Clan der Carlyles und unsere Titelheldin / Tochter / Lazarus Eve kennenlernen, wird nun die Welt in der die sie lebt, angereichert und emotionale Bande mit Eve geknüpft. Ganz offen liegt daran auch die Stärke Ruckas, die Zeichnung von Charakteren die lebendig, emotional und mitreißend sind. Aber Rucka macht an dieser Stelle nicht halt, die Außenwelt, in der aus der Sicht des Clans der Abschaum lebt, bekommt die Möglichkeit ihre Herkunft und die damit verbundenen Ketten abzustreifen, wenn sie sich zu einem Auswahlverfahren begeben und dort obsiegen. Diese neuen Figuren macht das Buch so lebendig und gleichzeitig spannend und mit der Kindheit von Eve, die Rucka in diesem Band erzählt, knüpft er mit dem Leser einen Bund, der diesen begeistern und bei der Stange halten wird. Sicherlich bewegt sich mancher Teil der Handlung in bekannten Bahnen, doch ist es die Gesamtheit die zählt und unter dem Strich stimmt eben der Eindruck. Die Stärke des Zweiten Bandes sind die Geschichten aus dem Hinterland, der Teil Rund um die Kindheit von Eve, die fast völlig aus dem Kontext des ersten Band fallen und doch im Kern der Grund des Handelns und die Motivation für unsere Protagonisten sind. Rucka entwirft ein Welt mit deutlichen Kontrasten und doch hat alles den Anstrich der Plausibilität, dann alles wirkt seltsam vertraut. gleich wohl es sich um eine Dystopie handelt.
Michael Lark hat zeichnet dieses Bild fast mit einen hyperrealistischen Anstrich, der hier und da fast befremdlich, weil nah wirkt. Oft hat man den Eindruck es würde sich um Standbilder des richtigen Lebens handeln und erst bei der näherer Analyse merkt man, dieser Schein trügt. Viele kleine Details, wechseln sich mit groben, ruppigen Stichen ab, um machen das Artwork einzigartig.
Den emotionalen Ton trifft Santi Arcas dann mit seinen Farben, sie wirken nie aufdringlich, sind fast unauffällig unterstreichen dadurch das Motiv der einzelnen Szenen und geben dem ganzen eine emotionale Gewichtung.
Lazarus gehört aufgrund seiner Komplexität sicher zu einem der besten Titel, die es zur Zeit auf dem Markt gibt. In meinen Augen gehört diese Serie zu einem dieser Kandidaten, die sich über kurz oder lang in den Reigen der Comicverflimungen einreihen wird. Bleibt zu hoffen, dass die Qualität der Serie erhalten bleibt, on going ist sie jedenfalls immer noch.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “Lazarus: Band 2. Der Treck Der Verlierer”.

Lazarus: Band 2. Der Treck Der Verlierer
Autor: Greg Rucka
Zeichner: Michael Lark
Farben: Santi Arcas
Hardcover: 128 Seiten, farbig
Preis: 19,80 EUR
Verlag: Splitter

Podcast zu Lazarus:
Lazarus: Band 1. Die Macht der Familien CRFF186

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Lazarus

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