CRFF215 - Hauteville House: Band 1: ZeldaBewertung 9 von 10

Manchmal können Comics einen ganz überraschend begeistern, wie es Hauteville House auf jeden Fall vermochte. Es ist eine mehr als gelungene Mischung, aus Geschichte, erzählerisch sehr frei adaptiert, Steampunk Elementen und eines guten alten Krimis. Im Kern erinnert es etwas an eine Kreuzung aus James Bond, vielleicht auch nur Remington Steele, einer Prise Batman und natürlich Sherlock Holmes.
Frisch und spritzig erzählt vermag dieses Buch von den ersten Seiten an zu begeistern und macht definitiv Lust auf mehr. Die Geschichte mäandert etwas, ohne langatmig zu wirken, ganz im Gegenteil, der geschickte Aufbau, fesselt den Leser und offenbart immer wieder neue Details und Überraschungen. Ein unerwartet gelungener Genre Mix, der sich nicht wirklich festlegen will und daher, sei es nun in der Geschichte selbst oder dem Artwork zu überraschen vermag.
Der Protagonist ist der Agent Gavroche, dieser begibt sich auf die Suche nach einem okkulten Schatz, ein Artefakt, etwas das die Welt wirklich verändern kann. Kaiser Napoleon III will dieses in Mexiko bergen, aber Gavroche gehört zum Untergrund und will dieses verhindern. Seine Fähigkeiten, als französische James Bond, auch was die Frauen angeht, helfen ihm dabei und der treue Freund und Buttler ist natürlich immer zur rechten Zeit unterstützend zur Stelle.
Der erste abgeschlossen Handlungsbogen umfasst die Bände 1-4, also nicht abschrecken lassen, wenn bereits 13 Alben/ Bände erschienen sind.
Das Artwork und die Kolorierung ist fantastisch, das Artwork selbst hat viele kleine Details und trifft den sehr detailreichen frankobelgischen Ton, gleichzeitig ist es textlisch selten überbordend, sodass es fast in einem amerikanischen Tempo daherkommt. Die Details, die gelungen Mischung aus Nostalgie und Steampunk fesseln das Auge und zeigen wie viel Liebe zum Detail in diesem Buch steckt. Action und witzige Dialoge, paaren sich mit dem Fünkchen an Authentizität, bei dem man sich nie ganz sicher ist, wo die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmen.
Leuchtende, lebendige Farben geben dem ganzen das gewisse extra, es wird nie langweilig auf den einzelnen Panels zu verweilen, immer wieder gibt es etwas zu entdecken.
Es ist kein ganz neues Buch mehr, aber manchmal entdeckt man eben auch die frankobelgischen Perlen etwas später, deshalb unbedingt anschauen. Hinzukommt das Konzept des Finix Comics Verlages, der als Verein organisiert ist und sämtlichen Gewinn in die Produktion neuer Alben steckt. Hier kann man selbst als Investor tätig werden und dabei die Alben noch einmal deutlich günstiger, mit der Investitionssumme selbst, erwerben zbd gleichzeitig den Verein und das nächste Projekt unterstützt. Man könnte sagen eine Win – Win Situation!

Viel Spaß mit der Podcast-Besprechung zu “Hauteville House: Band 1: Zelda”.

Hauteville House: Band 1: Zelda
Autoren: Fred Duval
Zeichner: Thierry Gioux, Carole Beau
Farbe: Carole Beau
Album: 48 Seiten, farbig
Preis: 13,80 EUR
Verlag: Finix Comics

Finix Comics: WebsiteVerein

Podcast – Tipp
Helge Vogt im Interview mit Michael Peinkofer – CRFF210

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2 Comments

  1. Sehr schöne Besprechung, ich habe die Serie auch erst auf den zweiten Blick für mich entdeckt und bin auch nach 13 Alben (das 14. ist bereits angekündigt!) immer noch begeistert.

    Zum Konzept von Finix selbst als Verein mit Mitgliedern und Investoren hilft vielleicht als Einstieg dieser Link: https://www.finixcomic.de/willkommen-im-club.html weiter; es ist ein bisschen anders, als im Podcast beschrieben.

    1. Im Flyer war es etwas einfacher ausgedrückt, aber vielen Dank für die Klarstellung. Wenn du ein paar Mitglieder aus dem “Vorstand” kennst, ich mach auch gern mal ein Interview mit ihnen, dann kann das Konzept noch etwas erklärt werden. Ändert aber nichts an der tollen Serie 😉

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