CoverBewertung 9 von 10

Lee Bermejo hat eine lange List an Büchern, für die er entweder als Zeichner und/ oder als Autor verantwortlich ist. Darunter so prominente Titel wie Before Watchmen: Rorschach oder Batman: Noël. Mit “ Suiciders“ hat er eine Geschichte aufs Papier gebracht, die ihn etliche Jahre beschäftigte. Es ist eine postapokalyptisches Szenario, in dem Gladiatorenkämpfe ein multimediales Ereignis geworden sind. Die Gesellschaft dieser Epoche ist nach einem großen Beben in zwei Lager geteilt, einer Elite, die Oberklasse und dem Rest. Die Oberklasse lebt in einem L.A. der Zukunft, dass nicht nur das Ziel der Träume ist, sonder wie einst West-Berlin auch genauso abgeschottet ist. Dort treffen wir Saint, dem Idol, Held und ungeschlagen Gladiator, unbekannter Herkunft, dessen Kämpfe das Publikum fesselt, innerhalb und außerhalb der Mauern. Er scheint alles zu haben und genau an diesem Punkt entfaltet sich ein Drama, dass etwas mit seiner Herkunft zu tun hat, die, ganz ungewöhnlich für seinen Stand, im dunklen liegt. Außerhalb der Mauer verfolgt Bermejo die Geschichte eines Flüchtlings, der wie Saint ein großes Talent hat, er kann kämpfen wie ein Stier, ein Bär oder welchen Vergleich man auch immer heranziehen möchte. Bermejo beschreibt das Leben dieser Welt aus zwei Blickwinkeln und dann passiert ein Mord und alles wird auf den Kopf gestellt. Es ist packend zu beobachten wie er dabei vorgeht und wie er beide Handlungsstränge zusammenführt. Ganz grob mag die Geschichte vielleicht auch etwas an „Running Man“ erinnern, aber genauso gut hat es Aspekte ein Crime Noir Krimi, eines Dramas und einer Liebesgeschichte.
Das Artwork in diesem Buch ist kraftvoll und ausdrucksstark, gerade in den Kampfszenen spürt man, dass es um alles geht, ein Spiel um Leben und Tod. Die Figuren sind wie ein Panther mit Energie geladen, zum Sprung bereit, um dem Gegner der tödlichen Stoß zu versetzen. Dabei wird nicht geschönt und lässt sie bis zum bitteren Ende kämpfen. Gleichwohl gelingt es ihm aber auch die zarten und einfühlsamen Momente zu unterstreichen und einzufangen. Der Bonusteil mit Konzeptstudien zeigen welches Talent Bermejo hat und was man nur mit einem Bleistift bewaffnet alles kann. Die Bilder strotzen vor Details und ein plastischen Tief, die einen oft den Atem verschlagen. Die Darsteller wirken als wären sie aus einem der alten Wand und Boden – Mosaik gestiegen, die die echte Kämpfe darstellen.
Die Farben von Matt Hollingsworth bilden den Klang dieser Geschichte, mal sind sie düster, mal verströmen sie den Flair des luxuriösen Lebens oder die schrille, fast Neon leuchtende Medienwelt. Aber immer treffen sie den Kern der Handlung und unterstreichen die Intension des Autors.
Einst machte Vertigo die besten Bücher auf dem Markt, vereinte die kreativsten Talente, überraschte mit immer neuen Ideen und dann wurde es Still. Seite Shelly Bond 2013 Vizepräsident & Chefredakteurin wurde, änderte sich auch die Ausrichtung von Vertigo wieder. Das Buch “ Suiciders“ von Lee Bermejo ist der Beweis dafür das Vertigo immer noch hervorragend Bücher liefern kann und an alte Erfolge anknüpft. Die Kombination und die Vielfalt der Themen macht dieses Buch zu etwas, dass es aus der breiten Masse heraustreten lässt und ist damit ein ganz klare Empfehlung.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu „Suiciders – Kampf ums Überleben: Bd. 1: Nachbeben“.

Suiciders – Kampf ums Überleben: Bd. 1: Nachbeben
Autor: Lee Bermejo
Illustrator: Lee Bermejo
Kolorierung: Matt Hollingsworth
Gebundene Ausgabe: 164 Seiten,farbig
Preis: 19,99 EUR
Verlag: Panini Verlag

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