Der zweite Band / Akt von “Empire of the Dead” lässt die Geschichte in einem viel klareren und vor allem deutlich besserem Bild erscheinen. Wo zunächst, also in Akt I, vermutlich nur der Name “George A. Romero” Punkten konnte, wir nun die Idee und die Vision hinter dieser Geschichte immer deutlicher. Der erste Teil war da noch etwas vage, gut er hat alle groben Fakten geliefert, das Bühnenbild aufgebaut, aber man blieb doch mit der Frage nach dem Warum zurück und hatte den leicht faden Beigeschmack, der einen wundern ließ, ob Romero vielleicht lieber bei seinem Medium, dem Film, für dieses Genregeblieben wäre. Waren es doch viele bekannte Elemente ohne einen richtigen roten Faden.
Dies hat sich mit dem zweiten Akt schlagartig geändert, die Geschichte und die Figuren bekommen Konturen und das große Ganze wird langsam sichtbar. Die Handlung ist weiterhin rasant erzählt, sie lässt selbst im Comic seine Wurzeln, die nun einmal im Film liegen, klar erkennen, keiner der zahlreichen Handlungsstrenge wird länger als 2-3 Seiten behandelt, bevor unmittelbar zum nächsten gesprungen wird und dessen Geschichte fortgeführt wird. Dies kann teilweise etwas verwirren, macht die Geschichte aber auf der anderen Seite unheimlich kurzweilig und faszinierend. Vergleichbar mit einem guten Actionfilm, auch wenn es hier eben um den guten alten Horror, in Form von Untoten, Vampiren und der Grausamkeit der menschlichen Rasse geht.
Die Geschichte selbst ist weiterhin nicht besonders originell, immer noch sind es viele bekannte klassische Elemente die auftauchen, wobei Romero viele davon sicher selbst geprägt hat. Und doch, mit fortschreitender Handlung gibt es doch die eine oder andere kleine Überraschung. Sympathien und Antipathien für bestimme Figuren entwickeln sich und lassen so eine emotionale Komponente in dieses Buch einfließen, die nicht selbstverständlich ist und vielleicht gerade deshalb den besonderen Reiz ausmacht.
Am Artwork hat sich nicht geändert, auch wenn es ein neues Team von Zeichnern ist. Dalibor Talajic, Rick Magyar und Goran Sudzuka, letzteren kennt man z.B. von Ghosted, spiegeln den Stil aus Akt I wieder und lassen so ein gesamtheitliches Werk entstehen. Richtig Punkten und Glänzen, können sie jedoch mit jedem einzelnen Cover der 5 neuen Hefte in diesem Buch, die am Ende zu finden sind. Ansonsten geht die Geschichte ohne eine künstliche Trennung von Heft zu Heft weiter, was einem das Gefühl einer einzigen großen Geschichte vermittelt.
Was jedoch beachtlich ist, ohne dabei zu viel zu verraten, ist das Ende. Dies hat es in sich, auf der einen Seite sehr Stereotyp, auf der anderen doch sehr überraschend und man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass das so doch nicht geht, dass Romero dies einfach nicht darf. Man will nur noch wissen, ob jetzt Fakten geschaffen wurden und wie es im dritten und letzten Akt weitergeht. In diesem Sinne hat Romero also alles richtig gemacht und man darf auf die Fortsetzung gespannt sein.
Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “George A. Romero: Empire of the Dead: Akt 2”.
George A. Romero: Empire of the Dead: Akt 2
Autor: George A. Romero
Zeichner: Dalibor Talajic, Rick Magyar, Goran Sudzuka
Softcover: 116 Seiten, farbig
Preis: 14,99 EUR
Verlag: Panini Comics
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Hallo Daniel/Helge,
wollte nur mal kurz bescheid sagen das 2016 eine Comic Con in Deutschland, genauer gesagt in Stuttgart stattfindet. Dachte das interessiert dich/euch bestimmt 🙂