Stille Nacht: Die Weihnachtsgeschichte ohne WorteBewertung 7 von 10
Eigentlich ein alter Hut, diese Weihnachtsgeschichte und in der heutige Zeit, in der eher die kommerzielle Seite eine Rolle spielt, vielleicht schon bald vergessen. Da kommt dieser Buch überraschen frisch daher, beginnt mit einer Seite, die der geneigte Asterix Leser irgendwie als vertraut einstuft und ist mitten im Drama, um die unbefleckte Empfängnis. Doch bis zur Geburt des Sohn Gottes, passieren nicht nur Zeichen und Wunder, nein es gibt auch einige allzu menschliche Probleme zu bewältigen.
Birgt die Geschichte inhaltlich Überraschungen? Nein, dafür ist sie einfach zu bekannt. Doch ist deshalb langatmig oder langweilig, ganz im Gegenteil, der Autor und Illustrator, hatte ganz ohne die Verwendung von Wörtern, zahlreiche kleine witzige Ideen, die dieses Buch, trotz der bekannten Materie, frisch und lebendig erscheinen lassen. Daher hat man beim lesen des Buches auch nicht das Gefühl, kenn ich…, kenn ich…, kenn ich auch, sondern, staunt vielmehr über die zahlreichen kleinen Einfälle die dieses Buch so bereichert. In meinen Augen, bestes Beispiel dafür, die „origin story“ der heiligen drei Könige, auf eine solche Idee muss man erst einmal kommen. Es ist also allein aufgrund des Artworks eine toll Geschichte, die dazu, fast einfühlsam, durch Piktogramme, statt Worten, erzählt wird.
Dabei kann womöglich der erste Eindruck täuschen. Das Buch kommt, rein äußerlich, zwar sehr solide und ordentlich aufgemacht daher, hat es doch einem schönen Hardcover Einband, doch hat mich am Anfang etwas die farbliche Gestaltung „schockiert“ ist es doch viel, sehr viel Blau. Doch hier wurde mit Bedacht ans Werk gegangen. Blau symbolisiert im Judentum Gott, Glauben und Offenbarung, also ist die Farbwahl zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber eben doch der richtige Farbton in dieser Geschichte. Selbst das doch sehr präsente Rot, hat an dieser Stelle seine Berechtigung, steht diese Farbe doch im Zusammenhang mit dem Thema, für den Menschen selbst.
Hinzukommt, dass die Figuren zunächst scheinbarer eher gröberer Natur sind, ohne große Facetten und Details und dadurch in ihrer Aussagekraft limitiert sind werden, doch ist das Buch am Ende sehr stimmig, bracht vielleicht ein paar Seiten, bis man die Art des Erzählen zu schätzen wieß. Obwohl die Details der Figuren eher grob erscheinen, bieten sie trotzdem eine mimische Bandbreit, die überrascht. Dem Autor gelingt es mit viel Witz und Charme seine Figuren zum Leben zu erwecken und dem Leser an einigen Stellen ein Lachen zu entlocken und wer hätte dies bei diesem Thema gedacht.
Am Ende ist es ein schönes Buch für Jung und Alt, das die Thematik nicht ins lächerliche zieht, aber auch nicht bierernst an die Sache geht. Hat mich die äußere Aufmachung am Anfang etwas überrascht, wurde es am Ende ein mehr als rundes Buch, dazu mit einem überzeugenden Preis.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu „Stille Nacht: Die Weihnachtsgeschichte ohne Worte“.

Stille Nacht: Die Weihnachtsgeschichte ohne Worte
Autor & Zeichner: Frank Flöthmann
Hardcover: 168 Seiten, durchgehend farbig illustriert
Preis: 14,99 EUR
Verlag: Dumont

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Stille Nacht: Die Weihnachtsgeschichte ohne Worte Grimms Märchen ohne Worte

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