Es ist schon ein skurriles Bild das der Autor dieses Buches hier abliefert. Kengo Hanazawa schafft es ein Manga zu kreieren, der eigentlich das Thema Zombie-Apokalypse aufgreift soll, zumindest steht dies auf dem Rücken des Buches und dann, mit dem vorliegend ersten Band, unter einem ganz anderen Gesichtpunkt überrascht. Er schafft eine Welt die nicht nur einen Einblick die Arbeitsweise eines Mangaka gibt, nein er kreiert, zumindest am Anfang, eher ein gut getimtes Drama. Wie lernen die Hauptfigur Hideo kennen, der übrigens verblüffende Ähnlichkeit mit dem Autor hat und man fragt sich zunächst, wirkt alles zwar etwas skurril, aber noch lange nicht horrorlastig und mit “The Walking Dead” würde ich es erst recht nicht vergleichen. Aber man spürt wie sich eine leicht unbehagliche Stimmung aufbaut, wobei man sich nicht ganz im klaren ist was grusliger ist, das Umfeld selbst oder Hideo unsere Hauptfigur. Der ist nämlich sehr speziell und fernab der Realität. Mit Wahnvorstellung behaftet, unter einer Art Kontrollzwang und ständig eher Unsicher zeigt er sich und trotzdem ist er irgendwie sympathisch auf sein kindlich naive Art. Doch das grauen lauert im Hintergrund und man ahnt, da wird einiges kommen. Band 1 ist ein schöner Einstieg, er nimmt sich Zeit die Geschichte zu erzählen, Charaktere zu entwickeln und nicht plump zu schocken. Es ist eher ein Psychothriller der mit dem Leser spielt und ihn ganz langsam in seinen Bann schlägt, bevor das grauen am Ende über ihn hereinbricht. Es zeigt einen Mangaka der eigentlich zu alt ist und seinen Träumen schon einige Zeit hinterherläuft, sie aber gleichzeitig nicht aufgibt. Das gleiche könnte man über seine Beziehung sagen oder ist es ein Zweckbeziehung, den auch hier kann er nicht loslassen, obwohl glücklich anderes aussieht.
Das Artwork ist schlicht aber zielführend, kleiner unnötiger Bonus, die wenigen Seiten in Farbe am Anfang des Mangas. Die Schwarz Weiß Zeichnungen, sind mir jedenfalls bei diesem Genre deutlich lieber. Das Ende dieses Buches macht jedenfalls Lust auf mehr, den erst an dieser Stelle kann man die Vergleiche mit “The Walking Dead” nachvollziehen, doch mir gefällt der ruhige Ton sehr gut und auch die flüchtigen Einblicke in die Welt eines Mangaka sind faszinieren. Hinzukommt das es etliche Momente gibt, bei denen man sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen kann, z.B. dann, wenn er seine Wohnung betritt und diese Heldentat erst einmal gebührend feiert, natürlich auf seine ganz eigene Art. Dieses Buch ist sein Geld auf jeden Fall wert, den erst ganz unverhofft einiges zu bieten.
Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “I Am A Hero, Band 1″.
I Am A Hero, Band 1
Autor: Kengo Hanazawa
Softcover: 240 Seiten, schwarz-weiß, teils farbig
Preis: 7,95 EUR
Verlag: Carlsen Manga
Hi!
Mich persönlich hat I’m a hero noch nicht sehr so geflasht wie durch die gute Bewertung erhofft. An was es im speziellen liegt, kann ich gar nicht so genau sagen. Evtl sind Mangas bzw. das japanische Setting einfach nicht so mein Ding. Dennoch wollte ich dem Buch eine Chance geben, vor allem auch weil ich ein The Walking Dead Fan bin. Evtl werde ich mir trotzdem mal den 2. Band holen, in dem es ja langsam zur Sache gehen soll.
Meine Wertung: 6/10
PS: Toller Podcast! Mach weiter so. Hat mich in kurzer Zeit schon einiges an Geld gekostet! 😉
Grüße Patrick
Hi Patrick, in HDC #6 (1.10) gehen wir noch mal auf die Reihe und einen Kommentar ein, da kommt dann Helge auch noch mal zu Wort.
Daniel
Ich habe gerade die ersten vier Bände gelesen. Am Anfang war ich noch skeptisch, jetzt entwickelt sich die Geschichte aber spannend und schnell erzählt weiter. Besonders gut gefallen mit die skurielen Momente.