Superhelden aus Deutschland? Das ist etwas, das man sich nur schwer vorstellen kann und von den meisten als “Ding der Unmögichkeit” angesehen wird. Superman, Batman und Co. kommen aus den USA, sind dort extrem populär und in Deutschland eigentlich nicht denkbar. “The Changer” ist nun der Beweis das Superhelden auch in Deutschland produziert werden können. Der kleinen Independent Verlag Plem Plem Productions macht dabei einen enormen Schritt in ihrer Veröffentlichungsgeschichte, nicht nur liefern sie ein extrem ambitioniertes Werk ab, auch grafisch hebt es sich von allen anderen bisherigen Veröffentlichungen positiv ab. Dabei ist nicht nur das Cover gelungen, auch der Rest sollte den geneigten Leser zum kaufen verführen. Es sieht aus als könnte es von einem Comic Rack in den USA stammen. Die Geschichte ist jetzt vielleicht nicht besonders originell, ein tragischer Unfall, ein schicksalhaftes Naturschauspiel und der Protagonist hat plötzlich eine besondere Fähigkeit, die er und der Leser entdecken muß. Natürlich gibt es auch noch eine geheimnisvolle dunkle Macht und alles ist noch etwas nebulös und nicht ganz klar. Für mich ist dieser Comic eine Mischung aus The Cape, Witchblade und Flash Forward, aber das stört überhaupt nicht, hier ist noch alles möglich und die Geschichte ist in Ausgabe 1 erst dabei sich zu entfalten. Es ist ein spannendes Projekt des Independent Verlages und auch wenn die zweite Ausgabe nicht vor Sommer 2014 erscheinen wird, bin ich schon jetzt gespannt wie es weitergeht. Dabei stört es auch nicht, dass alles einen leicht amerikanischen Anstrich erhielt, macht dies doch einen Teil der Faszination aus. Der deutsche Leser will bei dieser Art von Comic keinen Horst Günther aus Kleinkleckersdorf, nein das Setting passt. Die zeichnerische Umsetzung und die Kolorierung sind gelungen und heben sich von anderen Publikationen aus dem Verlag deutlich ab, auch wenn hier und da vielleicht etwas mehr liebe zum Detail denkbar wäre, aber wie schon gesagt, es ist die erste Ausgabe und Plem Plem Productions ein, zumindest in erster Linie, nicht gewinnorientiertes Unternehmen. Christopher Kloiber, Tommy Wagner und Dennis “Bouncie D.” Lehmann haben Spaß am schreiben und zeichnen und produzieren tolle Indepentent Comics, ich erinnere da nur an Whoa! Horror #1, das ich einige Ausgabe zuvor besprochen habe.
Noch abgedreht und wilder ist „DOPEY UND HORST“ eine Art “White Trash” oder Kiffer Comic. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Comic am Ende so viel Spaß, manchmal hat man eben auch an den seichteren Geschichten seine Freude. Der Zeichenstil ist ungelenker und kruder und genau das, was man von einem Indpendet Comic erwartet, aber egal es macht Spaß und am Ende überracht einen die Geschichte doch noch. Dieses Comic kann doch eigentlich nur unter dem Einfluss von Drogen entstanden sein, aber das stört nicht, der Leser muß es ja nicht unter dem Einfluss der selbigen konsumieren um Spaß zu haben.
Beide Comic, jeweils auf ihre ganz eigene Art, lohnt es sich zu entdecken und bei dem Preis kann man eigentlich auch nichts verkehrt macht.
Alles andere wie immer im Podcast selbst, viel Spaß beim Hören & Lesen.
The Changer #1
Autor: Christopher Kloiber
Zeichner: Tommy Wagner
Farbe: Dennis “Bouncie D.” Lehmann
Comicheft: 36 farbige Seiten
Preis: 4,90 EUR
Verlag: Plem Plem Productions
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Dopey und Horst #0
Autor: Christopher Kloiber
Zeichner: Christopher Kloiber
Farbe: Matthias Winkler und Christopher Kloiber
Comicheft: 12 farbige Seiten
Preis: 1,90 EUR
Verlag: Plem Plem Productions
das Comic kaufen im WHOA COMIC SHOP:: LINK
weitere Podcasts zu Titeln von Plem Plem Productions:
Podcast zu Der Gratis Comic Tag 2013 Teil 2 von 4
Podcast zu WHOA! HORROR #1