Swamp ThingBewertung 9 von 10

Swamp Thing ist ein Urgestein im DC Universum und wer hat es erfunden, nein nicht die Schweizer, sondern Len Wein (Autor) und Bernie Wrightson (Zeichner). Das Licht der Welt hat das Monster in House of Secrets #92 (1971) entdeckt und seit dem ist einige Zeit vergangen und viele große Autoren haben sich dieser Figur angenommen von Alan Moore über Brian K. Vaughan und zuletzt Charles Soule. Nach all den Jahren kommt nun Len Wein zurück und es wirkt als wäre er nie weg gewesen, der Horror und die Inszenierung verströmen einen Hauch von Nostalgie ohne dabei altbacken oder angestaubt zu wirken. Ganz im Gegenteil, es ist zwar der Stil der “guten alten” Zeiten, aber im neuen Gewand und mit viel Charme und den Gegebenheiten eines modernen Schreibstil versehen. Es sind zwei Geschichten die hier erzählt werden, einmal 2 und einmal 4 Hefte, die erstr ursprünglich und tief im Horror verwurzelt und die zweite moderner. In beiden geht es dem Swamp Thing an den Kraken , vollgepackt mit tollen Idee, ist es ein für den Leser spannende Reis. Gerade im zweiten Teil will man als Leser wissen, wie das Dilemma um Matt Cable gelöst wird. Inhaltlich sind beide abgeschlossen und auch als Solo Mini Serie zu lesen, es bleibt nichts offen und das Lesevergnügen am Ende nicht auf der Strecke.
Da Bernie Wrightson im März 2017 verstorben ist, konnte das Ur-Team leider nicht mehr zusammen tätig werden. In seine Fußstapfen trat jedoch ein neues, ein frisches Talent, Kelly Jones, der gerade in der ersten Geschichte den Ton und das Flair von Wrightson perfekt einfängt. Dieser minuziöse Wrightson Stil lässt zwar am Ende etwas nach, ist aber nicht weniger fesselnd. Die Figuren verlieren etwas an den überbürden Details und Schraffierungen und werden somit geringfügig flacher. Im Zusammenspiel mit den Farben von Michelle Jones, läuft jedoch ein ganz eigener Film im Kopf des Lesers ab und man hat das Gefühl Orgelmusik oder ein dunkles Orchester zu hören, ganz wie in einem alten Horror B-Movie, in dem Wein selbst mit brüchiger Stimme den Erzähler gibt.
Vielleicht optisch nicht ganz so glänzend wie ein Yanick Paquette, aber diese Buch ist nicht langweilig, nicht altbackend und macht Lust darauf auch die älteren Bücher mal wieder zur Hand zu nehmen. Es ist ein Swamp Thing das mehr Biest als Philosoph ist, klassischer geht es kaum und packend von der ersten bis zur letzten Seite. Sehr empfohlen und nicht nur für Fans dieser Figur.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “Swamp Thing: Die Toten Schlafen Nicht”.

Swamp Thing: Die Toten Schlafen Nicht
Autor: Len Wein
Zeichner: Kelley Jones
Farben:Michelle Jones
Übersetzer: Josef Rother
Softcover: 140 Seiten
Preis: ab 16,99 EUR
Verlag: Panini

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7 Comments

  1. Ich kann die Begeisterung für diesen Band leider nicht teilen.
    Nach der Vorgänger Serie hatte ich vielleicht auch zu hohe Erwartungen

    Die Zombie Story war noch sehr gut aber die 2 Story fand ich nur langweilig.

    1. Ist vielleicht auch ein Retro-Ding, ich habe in der Tat vor ein paar Jahren eher zufällig das erste Swamp Thing Heft gelesen und fand es gut, daher kannte ich das ursprüngliche Horror Element und das bedient er hier eben auch. Die erste Story ist sicher die stärker, aber die spannendere ist die andere gerade wegen dieses Kampfes gegen X, in der Auflösung vielleicht etwas konstruiert, aber handwerklich gut gemacht.
      Aber die Geschmäcker sind verschieden und das ist ja auch gut so.

  2. Bislang habe ich mich an Swap Thing noch nicht gewagt – aber ich glaube, das ändere ich jetzt mal. Danke für die Rezension, Daniel.

      1. Klar! Den letzten Animal Man-Run hast du dir noch nicht angeschaut? Fand ich sehr gelungen, die Mischung aus Superhelden und Horror.

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