Deadly Class - Bd. 2: 1988 - Kinder des schwarzen LochsBewertung 10 von 10

Deadly Class ist in der Grundprämise nicht die originellste Geschichte, ein Schule die Attentäter ausbildet, die beinah noch Kinder sind, ist nicht nun wirklich neu. Gepaart mit dem Hauch “Coming of Age” Drama und dem Zeitgeist der 80er, sieht die Sache jedoch schon wieder anders aus. Während im ersten Band der mental und körperlich verletzte Protagonist eingeführt wird, wir im zweiten sein Hintergrund mehr beleuchtet. Remender gibt der Hauptfigur Marcus mehr Tiefe und gleichzeitig öffnet er ihn Emotional und lässt ihn mit seiner neuen Heimat / Gemeinschaft verwachsen. Dabei bietet dieser Band die ganze Bandbreite von Gewalt, Liebe zu Hass, über Freundschaft und Verrat. Die ganze Handlung hindurch, der zweite Band ist übrigens gut auch als Solo Buch zu lesen, webt Remender den Faden des alle Bände einenden Handlungsstrangs. Dies ist der Stoff der sich für eine TV Serie eignet und aus diesem Grund wird diese in Naher Zukunft auch kommen.

Das Artwork von Deadly Class ist, wie im übrigen bei vielen Büchern von Remender, einer der Ecksteine für den Erfolg und diesmal war Wesley Craig dafür verantwortlich. In den Ausführungen erinnert es stellenweise an Davis Aja (Hawkeye), seine Illustrationen enthalten viele schwarze und kräftige Outlines, doch immer wieder ist die Panelkomposition der eigentlich Blickfang. Selbst wenn Craig viele kleine Panel auf einer Seite vereint, haben diese ein verbindendes Element. Je nach Handlung und Situation werden die Größe und die Ausrichtung angepasst, so dass allein aufgrund dieser Merkmal, eine zusätzlich Lebendigkeit in den Ablauf der Handlung gebracht wird. Nur anhand der Bilder bekommt der Leser daher ein Gespür dafür, was die Charaktere in den einzelnen Szenen motiviert und antreibt. Auch die Erscheinung seiner Figuren passen in die Zeit der 80er und sie könnten aus diversen Filmen dieser Zeit entspringen, als Kind dieser Zeit hat man ein Gefühl der Authentizität.

Lee Loughridge gibt dem ganzen dann noch den rechten Soundtrack, seine Farben spielen sich nie in der Vordergrund, ganz im Gegenteil sie sind eher flach und zurückhalten, dadurch aber umso wirkungsvoller. Oft sind die Seite monochromatisch aufgebaut und nur einzelne Akzente werden zur kraftvollen Betonung gesetzt. Aber auch kulturell werden einige Figuren im Jetzt der Geschichte oder in Rückblenden wundervoll eingerahmt. Selten sind so dezente Farben so unaufdringlich sie auf den ersten Blick wirken mögen, in der peripheren Wahrnehmung des Betrachters so kraftvoll.

Auch wenn mich in letzter Zeit nicht mehr alle Bücher von Remender restlos überzeugen konnten, hängen einige davon doch in einem Sci-Fi lastigen Orbit fest und spielen nur mit Facetten des immer gleichen Motivs, liegt es bei Deadly Class anderen, vielleicht liegt es aber auch am Co-Autor Craig, so oder so kann man diese Reihe bedenkenlos empfehlen. Ein ausdruckstarker, dramatischer und humorvoller Comic, der den Geist einer Zeit erfasst und um viele spannende Facetten bereichert, sodass es eben nicht wie der X-te Aufguss eines alten Themas wirkt.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat”.



Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat
Autor: Rick Remender
Zeichner: Wesley Craig
Farben: Lee Loughridge
Softcover: 176 Seiten, farbig
Preis: 16,80 EUR
Verlag: Cross Cult

Link Tipps:
Seven To Eternity #1 [00:26:29] HDC034
DEADLY CLASS – Tödliches Klassenzimmer 1: 1987 – REAGAN-JUGEND – CRFF172

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