CoverBewertung 10 von 10

Im Moment sind diverse Superhelden-Events, die es bei Marvel in regelmäßigen Abständen gibt, oft auch negative besetzt, nicht weil die Serien so schlecht sind, aber sie werden häufig als das große “Ding” beworben und am Ende ist doch alles wieder, mehr oder weniger, beim Alten.

ABER, es gibt ein Event, das allen anderen vorausging und auch heute, nach nunmehr fast 30 Jahren, nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Die Rede ist von “Secret Wars” dem Klassiker von 1984, der Mutter aller Superhelden-Events, einer Miniserie in 12 Heften, komplett in einem Band, bei der man zwischenzeitlich die Jahreszahl mit angeben muss, da es ein gleichnamiges Megaevent aus dem Jahr 2015, von Jonathan Hickman gibt.

Jim Shooter, der Autor dieser Serie, hat dabei einen Meilenstein der besonderen Art geschrieben, ein imposanter Kampf zwischen Gut und Böse, im Stile der alten Gladiatorenkämpfe, bei denen es am Ende nur einen Gewinner geben kann. Bis dahin einmaligen, kämpfen die Avengers, die Fantastic Four, die X-Men, Spider-Man und Hulk gegen den Beyonder und Doctor Doom auf einer großen Bühne und selbst Magneto spielt ein ungewöhnliche Rolle. Alle diese Protagonisten, eigentlich Solokämpfer, wurden an einem Punkt im Universum vereint und in Szene gebracht. Der Aufbau erinnert dabei ganz klassisch an ein Theaterstück in drei Akten, eigentlich sind es ja vier. Die Basis, die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, der Beyonder hat allen auf einen Planten entführt und es kann eigentlich nur eine Partei den Sieg erlangen und der Preis dieser Auseinandersetzung einfordernd. Die Zuspitzung des Konfliktes bis zum Höhepunkt, mit vielen Kämpfen und immer wieder neuen Ideen was die Reibungspunkte bringt und das große Finale mit der Auflösung, der Konklusion. Die Besonderheit dies ereignet sich bereits in Heft 10 und daher auch der vierte Akt, in den Hefte 11 & 12 gibt es eine Art Prolog, ein Nachspiel, in meinen Augen übrigens fast der stärkste Teil. Wer diese Geschichte, dieses Buch, aufmerksam liest wird feststellen, dass viele zukünftige Events und Ereignisse hier ihre Wurzeln finden und gerade deshalb ist dieses Buch gewinnbringend wie kein zweites.

Es ist in seiner Komplexität und dem Ton, in dem es geschrieben wurde, sicher keine Einsteigerlektüre und bedarf sicher auch etwas Leidenschaft und Interesse, aber wie bei allen Klassikern der Literatur, muss sich auch hier das Gewinn erarbeitet werden.

Das Artwork von Mike Zeck und Bob Layton ist etwas in die Jahre gekommen und mit dem heutigen Standard nicht mehr zu vergleichen und doch hat es seine ganz eigene Faszination. Diese Grafik strotzt noch voller Energie, Ausdrucksstärke und Lebendigkeit, wie man sie vielleicht mit einen Jack Kirby in Verbindung bring. In den einzelnen Panel, mal abgesehen von der Mode und den Schönheitsideale dieser Zeit, erkennt man die Handwerkskunst dieser Zeit, als Zeichnen noch Handarbeit war und dass ist es auch was man dem Artwork zugutehalten muss.

Über die Kolorierung muss man an dieser Stelle keine großen Worte verlieren sie ist etwas in die Jahre gekommen, aber wirkt auf keine Fall befremdlich oder falsch.

Dieses Buch in dem nun alle 12 Hefte zu finden sind ist ein echter Klassiker, auch wenn man die neueren Megaevents vielleicht nicht mehr mag, sollte man dieses doch gelesen haben, gerade weil man dadurch auch ein besseres Verständnis für alle zukünftigen Events bekommt und das Marvel Universum als solches. Die perfekte Vorbereitung auf das 2015er Event “Secret Wars”, das 2016 auf Deutsch erschienen ist.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “Marvel Super Heroes Secret Wars”.

Marvel Super Heroes Secret Wars
Autor: Jim Shooter
Illustrator: Mike Zeck & Bob Layton
Kolorierung: diverse
Gebundene Ausgabe: 340 Seiten,farbig
Preis: 24,99 EUR
Verlag: Panini Verlag

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Marvel Super Heroes Secret Wars
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1 Comment

  1. Wasp ist doch immer die Partnerin von Hank Pym gewesen.
    Irgendwann wollten die Autoren wohl mal das Thema häusliche Gewalt einbringen und suchten sich dafür dieses Paar aus. Seitdem bekommt Janet von Hank regelmäßig eines auf die Nuss. Selbst Ameisen hat er schon auf sie gehetzt. Mit Magneto hatte sie eigentlich vorher und nachher nichts zu tun.

    Molecule Man ist einer meiner Lieblingscharaktere in diesem Buch. Unglaubliche Macht gepaart mit unglaublich wenig Selbstvertrauen.
    In Secret Wars 2 (1985), dem Sequel von Secret Wars, lebt Molecule Man mit Marsha in einem kleinen Apartmentwohnung, ganz kleinbürgerlich.
    Leider waren die Zeichnungen bei der zweiten Serie ziemlich schlecht.

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