CoverBewertung 9 von 10

Rick Remender hat es wieder einmal geschafft, er hat ein Buch geschrieben das neu frisch und unverbraucht daherkommt. Man könnte sagen es handelt sich hierbei um ein Sci-Fi Drama mit epischen Ausmaßen, dass von Heft zu Heft einer ständigen lebendigen Veränderung unterliegt, bei der sich der Leser nie ganz sicher sein kann was ihn als nächstes erwarten wird. Es ist die Geschichte eines Überlebenskampfes und gleichzeitig, zumindest zum Teil, die Beobachtung einer Selbstfindung. Die Suche nach dem Sinn des Lebens. Dabei ist es der klassische Kampf von Gut gegen Böse und doch ist es mehr, den oft sind es gerade die menschlichen Abgründe die sich auftun, die erschütternd brutal sind, bei gleichzeitigem unauslöschlichen Optimismus einzelner Figuren. Ein Optimismus der uns Menschen genauso auszeichnet wie unsere dunklen und verborgenen Seiten.

Natürlich ist hieran der Zeichner Greg Tocchini nicht ganz unschuldig. Er hat einen ebenfalls sehr frischen und unverkennbaren Stil, der im ersten Moment fast skizzenhaft anmutet. Tocchini schafft es eine Welt zu erschaffen die vor Details und fantastischen Ideen nur so strotz und die gerade in Ihrer unschärfen oder vielmehr dem Wechselspiel aus klaren Linien und Konturen, mit dem leicht groben und unscharf wirkenden Kontrast der Figuren, eine detailreiche und lebendige Welt zeichnet. Imposante Bilder die man so schnell nicht vergessen wird.

Abgerundet wird dann Text und Bild, durch die Farben von Mariane Gusmão, die das gesamte Buch in ein sehr stimmungsvolles Licht rücken. Durch die Farben von Gusmão werde Gefühle bei Leser angesprochen und unterstreichen so den stellenweise sehr emotionalen Teil dieses Werkes. Doch keine Angst es handelt sich nicht um ein emotional aufgeladenes Werk, dass nur auf die Tränendrüse drücken will, dafür ist einfach zu viel Gewalt, nackte Haut und Sex im Spiel. Aber all das ist eben nicht platt und kalt, sonder gefühlvoll und klassisch. Kein Wunder erinnern einige Szenen doch an alte griechische Dramen oder an die lebendigen Bilder von “Jules Verne’s ” Romanen, hier jedoch im neuen und frischen Gewand, mit einer gehörigen Prise Sci-Fi.

Auch dieses Buch von Remender macht Lust auf mehr und nach den ersten 6 Heften, die in diesem Buch zu finden sind, ist mein Hunger jedenfalls nicht gestillt. Dies liegt sicher zum Teil daran, dass wirklich mit jedem Heft ein neue unerwartete Wendung und Drehung kommt, ohne dass man als Leser das Gefühl hat der Autor, also Gott dieser Welt, führ einen unfair an der Nase herum. Ganz im Gegenteil, gerade durch die Anlehnung an diverse klassische Szenarien, ist die Entwicklung der Charaktere und Geschichte selbst, ein Reifeprozess, der völlig plausibel ist und den Leser immer wieder in Staunen versetzen wird.

Ein schöner Bonusteil mit Variant Covern, Studien und Skizzen runden dieses hervorragende Buch noch einmal gelungen ab. Die Einführung von Remender am Anfang des Buches sollte man auf keinen Fall achtlos überblättern.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “LOW, Band 1: Stadt ohne Hoffnung”.

LOW, Band 1: Stadt ohne Hoffnung
Autor: Rick Remender
Zeichner: Greg Tocchini
Kolorierung: Mariane Gusmão
Hardcover: 176 Seiten, farbig
Preis: 24,80 EUR
Verlag: Splitter

Podcast Tipps:
HDC #5 [00:53:47] Podcast zu Low #1

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