CRFF144Bewertung 9 von 10

Jim Zub beschreibt dieses Buch selbst als “Buffy in Tokio”, damit hat er wohl sicher nicht ganz unrecht, aber letztlich wäre dies wohl eine Verkürzung der eigentlich Geschichte und würde dieser auch nicht gerecht werden. Sie ist viel mehr als das, sie hat Elemente von “Coming of Age”, “Culture Clash” , Facetten von Supernatural und natürlich einer ordentliche Prise Mystery. Auch das Cover führt vermutlich auf den ersten Blick etwas in die Irre, sieht es doch eher nach einem Comic für eine sehr “spezielle Zielgruppe” aus, die Titelfigur ist Manga angehaucht, viele Katzen um sie herum und doch ist es am Ende viel mehr als es vermuten lässt.
Es geht um die junge Rori deren Vater Ire ist, die Mutter Japanerin, die nun zu ihrer Mutter nach Tokio zieht, um dort zu leben und zur Schule zu gehen. Obwohl sie die Sprache gut Beherrscht, ist es doch eine kultureller Schock und ein Umfeld, das ihr befremdlich anmutet. Doch diese Unannehmlichkeiten werden bald zur Nebensachen. Gleich am Anfang des Buches erfahren wir, dass die junge Rori ganz besondere Fähigkeiten hat und diese schnell auf Gleichgesinnte trifft. Das Abenteuer beginnt und obwohl sich Rori nur langsam ihrer Fähigkeiten bewusst wird, wird die Story mit jedem Heft spannender.
Die Stärke dieses Buch liegt im Gespür für Details und einem Bild, das von der Stadt Tokio gezeichnet wird, das über die Vorstellungen eines Touristen hinausgeht. Gekonnt werden kulturelle Eigenheiten, sowie die traditionelle Geschichte Japans in die Handlung eingeflochten, sodass man immer das Gefühl hat man erhält, neben der eigentlich Handlung selbst, immer noch eine Art Crash Kurs, aber Land, Leute und Kultur Japans.
Der Co-Autor Steven Cummings setzt dies durch seine Illustrationen gekonnt in Szene und zeichnet so ebenfalls ein schönes und realistisches Bild der Stadt Tokio, lässt aber die Action ebenfalls nicht zu kurz kommen und man hat Phasenweise das Gefühl man hätte einen Jackie Chan Film vor sich, denn auch die Prise Humor schwingt jederzeit mit. Auch ein paar Horrorelemente gibt es, wobei die klassisch auf die Mythologie des Landes zurückgeführt werden.
Die Kolorierung von John Rauch ist stimmig und passt, wirkt nicht befremdlich oder aufgesetzt, hat aber in meinen Augen auch keine besonderen Highlights, sie ist schlicht, aber zielführend.
Insgesamt ist dieses Buch eine echte Überraschung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Das Cover kann also schnell in die Irre führen, wenn wir schon bei Buffy als Thema Referenz bleiben wollen, ist es wohl eher eine Mischung aus “Runaways” gemixt mit “Buffy”. Es ist jedenfalls eine packende und frische Geschichte, die einem ganz nebenbei noch einen Einblick in das traditionelle Japan vermittelt.
Volume 1 umfasst die ersten 5 Hefte dieser Serie und macht definitiv Lust auf mehr.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu Wayward Vol. 1: String Theory.

Wayward Vol. 1: String Theory
Autor: Jim Zub
Zeichner: Steve Cummings
Ko­lo­rist: John Rauch
Softcovere: 144 Seiten, farbig
Preis: 9,53 EUR
Verlag: Image

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Wayward Vol. 1: String Theory

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6 Comments

  1. Schön dass dir Serie auch so gut gefällt wie mir. Da du es im Podcast angesprochen hattest, im Buch selbst sind diese Essays der einzelnen Hefte nicht enthalten, persönlich fand ich die auch etwas langatmig, aber das ist wohl Geschmackssache, dir hat es ja gefallen. Ich kann auch schon sagen, dass die Serie genauso stark weitergeht 😉

    Es freut mich jedenfalls, dass ich mich für die vielen tollen Podcasts revanchieren konnte, da war schon oft etwas dabei, dass ich sonst so nicht auf dem Radar gehabt hätte.

    Also immer schön podcasten…

  2. Ok hört sich wirklich etwas nach Buffy an. Aber das Design spricht mich jetzt nicht so an. Hab mir mal Beispielbilder bei google angeschaut und das ist mir zu fröhlich^^ Buffy ist denke ich düsterer. Jedoch habe ich auch nur die Serie geschaut und nicht die Comics zu Buffy gelesen.
    Aber von der Thematik her hört sich Wayward ganz interessant an. Gerade das mit der String Theory kling sehr interessant.

    1. In Puncto Design war dies ja auch mein erster Gedanke und auch Buffy war jetzt nicht so der Schlüsselreiz für mich, umso mehr war ich dann von Story angetan. Besorg dir einfach mal Issue #1, dann merkst du schnell, ob es etwas für dich ist oder nicht. Wie gesagt, der Essayteil ist in meinen Augen nicht zu verachten!

      1. Ich hab mir #1 digital gekauft bei Imagecomics, für 1,80€ kann man ja erst mal nichts falsch machen.
        Ich bin nun etwas zwiegespalten. Irgendwie trifft es noch nicht ganz meinen Geschmack, aber es ist doch irgendwie erst einmal interessant. Ich werde denke ich mal weitere Issues kaufen und einfach mal sehen, wie lange es mich bei der Stange halten kann oder mich überzeugt. Bei der Serie Buffy war ich auch zuerst etwas skeptisch, aber ich hatte auch schon alle 7 Seasons gekauft^^ Ab der Hälfte der zweiten Season hat sie mich dann aber richtig gepackt, daher gebe ich auch Wayward mal diese Chance.

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