CoverBewertung 8 von 10

Es ist schon eine seltsam anmutende und doch faszinierende Mischung die dieses Buch ausmacht. Denn die Titelheldin Ms. Marvel ist eine 16 Jährige Muslimin, Tochter pakistanischer Einwanderer, aus New Jersey, was im ersten Moment nach Zielgruppe Teenager klingt und weniger für die breite und sicher auch reifere Masse. Und doch, am Ende entpuppt sich diese Geschichte schnell als sehr facettenreiche, die einiges mehr zu bieten hat, als nur Teenie-Drama.
Warum ist dieses Buch nun so gut?, Dass liegt vermutlich daran, dass es von einer Frau geschrieben wurden die nicht nur die weiblich Seite beleuchtet, sondern auch den inneren Konflikt, den man austrägt, wenn man einer Minderheit angehört. G. Willow Wilson konvertierte als Amerikanerin zum Islam und zog nach Kairo, um dort als Autorin und Journalistin zu leben und zu arbeiten. Vermutlich genau deshalb bekommt dieses Buch eine Dimension, die anderen Büchern fehlt. Die von Wilson entwickelten Charaktere sind glaubwürdig, die Problem kreisen zwar um Themen die der mehr oder weniger typisch für Teenager sind, am Ende haben sie jedoch eine zusätzliche Tiefe, die dieses Buch so reizvoll macht. Kamala Khan (Ms Marvel), lernt in diesem Buch, das die ersten 5 Hefte dieses neuen Runs umfasst, ihre ganz persönlichen Kräfte, Möglichkeiten und Grenzen kennen. Als Leser erfährt man vorliegend, den Wandel vom normalen Mädchen zur Superheldin. Die Handlung wirkt nicht platt oder gar aufgesetzt, denn es gibt an mehr als einer Stelle kleinere Überraschungen und Momente zum nachdenken.
Zu erwähnen wäre vielleicht, als kleine Trivia am Rande, dass die vorhergehende Ms. Marvel, Carol Danvers, nun die Rolle der / des Captain Marvel übernommen hat.
Der Kanadische Künstler Adrian Alphonsa rundet das Bild dieses Buches ab, sein Artwork ist durchweg gelungen. Schaut man genau hin, kann man seine künstlerischen Wurzeln entdecken, hat er doch bereits mit Brian K Vaughan an Runaways gearbeitet
Die gelungene Kolorierung rundet, das positive Bild ab, obgleich dies ohne große Highlights geschieht.

2015 Eisner Award Nominations: Best New Series: Ms. Marvel

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu Ms. Marvel: Bd. 1: Meta-Morphose.

Ms. Marvel: Bd. 1: Meta-Morphose
Autorin: G. Willow Wilson
Zeichner: Adrian Alphona
Softcover: 124 Seiten, farbig
Preis: 16,99 EUR
Verlag: Panini Comics

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Ms. Marvel: Bd. 1: Meta-Morphose

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9 Comments

  1. Hallo,
    wieder mal eine sehr gute Review. Du klopfst immer viele Dinge ab, an die ich so gar nicht gedacht hätte. Großes Lob.
    Terrigan Nebel: Laut dem kleinen „Was bisher geschah“-Text auf der Credit-Seite, musste Black Bolt, König der Inhumans, eine sogenannte Terrigan-Bombe zünden, um ein großes Unheil zu vermeiden. Terrigan ist eine chemische Substanz welche den Inhumans zu ihren besonderen Fähigkeiten verhilft. Vor langer Zeit haben sich jedoch einige Inhumans von ihrer Rasse abgesondert um unter den normalen Menschen zu leben. Hier kommen dann wieder die Ereignisse aus Inhumanity zum tragen, denn durch die gezündete Bombe wurde ein Terrigan-Nebel freigesetzt, der fortan über die Welt schwebt und…Richtig: die Nachfahren der ins Exil gewanderten Inhumans verändert.

    Im Klartext: Ms.Marvel stammt eigentlich von den Inhumans (die Rasse von Black Bolt etc.) ab. Durch den Nebel wurden dann ihre besonderen Fähigkeiten freigesetzt.

  2. Danke für den Hinweis, gibt es eigentlich noch was an Comics, also sind die Eltern von Ms. Marvel auch Inhumans oder ist sie ein Findelkind?

  3. Nein, so etwas wie eine Marvel family, ähnlich der von DC, gibt es nicht. Bis jetzt ist nur Kamala betroffen gewesen und ich hoffe, das bleibt auch so.

  4. @Crackajack in der Tat eine tolle Ausgabe, mit einer Menge Subplot, ich sag nur “New World Order” und schön, dass in diesem Handlungsbogen noch 2 Hefte kommen, am besten hat mir aber das Artwork von Takeshi Miyazawa gefallen!

  5. Spoiler (ich habe etwas überlegt, ob ich dir das schreiben soll)
    Belasse es bei der #13.
    Die Nummer 14 macht zwar nicht alles wieder kaputt, aber die Geschichte schlägt einen neuen Weg ein.
    Zuviel Harmonie wird leider irgendwann langweilig.

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